Dr. Harry Lövenich-Ciccarello

Was ist eine TIA?

TIA ist eine Abkürzung für Transitorisch Ischämische Attacke, dem Vorboten eines Schlaganfalls.
Durch eine Durchblutungsstörung von Teilen des Gehirns entstehen neurologische Ausfallserscheinungen. Anders als bei einem Schlaganfall löst sich bei einer TIA das Blutgerinnsel wieder durch körpereigene Mechanismen wieder auf.

Was sind Ursachen einer TIA?

Die Ursachen einer TIA entsprechenden denjenigen eines Gehirninfarktes. Gerinnsel in den Blutgefäßen können durch lokale Gefäßwandablagerungen (Atherosklerose) entstehen. Atherosklerose wird vor allem durch fünf Risikofaktoren verursacht:

  • Rauchen
  • Erhöhtes Cholesterin
  • Diabetes mellitus
  • Hoher Blutdruck
  • Familiäre Veranlagung


Zudem kann ein Blutgerinnsel im Vorhof der linken Herzseite bei spezifischen Rhythmusstörungen entstehen: Atriumfibrillieren. Auch können Blutgerinnsel sich von einer verengten Halsschlagader lösen und dann im weiteren Verlauf dieses Gefäßes zu einem Verschluss führen.
Seltene Ursachen sind eine Gefäßentzündung, Gefäßverletzung oder Gerinnungsstörungen des Bluts.

Gibt es andere Erklärungen für akute neurologische Ausfallserscheinungen?

Ja! Eine Migräneaura (neurologische Reizerscheingungen vor einem Anfall) oder fokale epileptische Anfälle können auch zu neurologischem Ausfall führen. Nicht selten ist neurologischer Ausfall auf eine funktionelle – oder auch psychogen genannte – Störung zurückzuführen.

Wie wird eine TIA diagnostiziert?

Da der neurologische Ausfall bei der Diagnose per Definition schon vorbei ist, ist die Beschreibung und Analyse der Beschwerden das wichtigste Instrument.
Die neurologische Untersuchung ist unauffällig. Passt die Beschreibung zu einer TIA, sind zusätzliche Untersuchungen schnell erforderlich, um einen drohenden Schlaganfall zu vermeiden. Ein CT des Kopfs, eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern und ein EKG sind Basisuntersuchungen, um alternative Diagnosen auszuschließen und um die zugrundeliegende Ursache der TIA nachzuweisen. Zudem werden durch Messung des Blutdrucks und Blutuntersuchungen die Risikofaktoren für Atherosklerose beurteilt.

Wie wird eine TIA behandelt?

Da kein bleibender Schaden entsteht, ist eine Behandlung der TIA nicht notwendig. Umso wichtiger ist allerdings schnell und sorgfältig die zugrundeliegenden Ursachen zu behandeln und zügig passende blutverdünnende Medikamente zu starten. Dies geschieht in der Regel schon parallel mit der Diagnostik.