Dr. Harry Lövenich-Ciccarello

Was ist ein RLS?

Bei einem Restless Legs Syndrom treten vor allem in den Abend- und Nachtstunden Missempfindungen in den Beinen auf. Diese besseren sich erst nach Bewegung der Beine. Im Schlaf treten auch typische Bewegungen der Beine auf, die PLMS (periodic limb movements in sleep) genannt werden.

Was ist die Ursache für ein RLS?

Bislang ist die Ursachen für ein RLS noch nicht vollständig geklärt. Ein RLS tritt oft familiär gehäuft auf. Auch Eisenmangel, ernsthafte Nierenfunktionsstörungen oder eine Polyneuropathie können zu einem RLS führen oder ein RLS verstärken. Auch eine Vielzahl von Medikamenten wie Antidepressiva können zu einer Verschlechterung führen. In einer Schwangerschaft kann ein RLS neu auftreten möglicherweise ausgelöst durch Eisenmangel.

Wie wird ein RLS diagnostiziert?

Zunächst ist eine detaillierte Erhebung der Beschwerden sowie der Vorerkrankungen und eventueller Medikamenteneinnahme notwendig. Anschließend erfolgt eine neurologische Untersuchung, unter anderem um eine Polyneuropathie auszuschließen.
Ein (Schlaf-)Tagebuch kann hilfreich sein. In Zweifelsfällen kann eine Schlafuntersuchung (Polysomnographie) durch Nachweis der Beinbewegungen im Schlaf die Diagnose unterstützen.

Wie behandelt man das RLS?

In einem ersten Schritt werden mögliche beitragende Faktoren angepackt, Eisenmangel behandelt und auslösende Medikamente wenn möglich ersetzt. Bewegung vor dem Schlafen kann die Symptome lindern.
In den meisten Fällen ist aber eine medikamentöse Behandlung notwendig. Bestimmte Antiepileptika (Pregabaline und Gabapentine) sowie sogenannte Dopaminagonisten (Pramipexol, Ropinirol als Tablette oder Rotigotin als Pflaster) sind sehr gut wirksam. In seltenen Fällen sind morphiumähnliche Medikamente notwendig.
Für den Gebrauch von kommerziell erhältlichen Nervenstimulatoren gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis.