Was ist Migräne?
Die Migräne ist der zweithäufigste Kopfschmerz nach dem Spannungskopfschmerz. Allerdings beeinträchtigt Migräne das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit oft in viel erheblicherem Maße als andere Kopfschmerzsyndrome.
Was passiert bei einem Migräneanfall?
Einige Migränepatienten spüren schon Stunden vor einem Migräneanfall unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und eine Vielfalt anderer sogenannter prodromaler Erscheinungen.Direkt vor einem Migräneanfall kann es dann zu neurologischen Reizerscheinungen kommen, dieses Phänomen wird Migräneaura genannt. Das häufigste Symptom ist ein sich ausbreitendes Flimmern vor beiden Augen. Ausgelöst wird dies durch eine Reizung der Hirnrinde.
Anschließend treten eine Entzündungsreaktion und eine Gefäßerweiterung auf. In dieser Phase kommt es zu heftigen pochenden Kopfschmerzen, dieser Kopfschmerz ist oft einseitig. Zudem tritt oft eine Überempfindlichkeit gegen Licht oder Geräusche auf sowie Übelkeit und Erbrechen. Schon kleinste alltägliche Anstrengungen führen in dieser Phase zu einer weiteren Zunahme der Beschwerden.
Welche anderen Kopfschmerzformen gibt es?
Neben Migräne mit oder ohne Aura gibt es noch diverse weitere Kopfschmerzsyndrome. Die meist vorkommenden sind folgende:Spannungskopfschmerz
Ein meist symmetrischer leichter bis mäßiger, drückender Kopfschmerz in der Regel ohne Übelkeit, Erbrechen oder Überempfindlichkeit. Meist können bei diesem Kopfschmerz die alltäglichen Aktivitäten, anders als bei der Migräne, beibehalten werden.Clusterkopfschmerz
Ein sehr heftiger Kopfschmerz, der einseitig hinter dem Auge lokalisiert ist und begleitet wird von einem tränenden Auge oder einer laufenden Nase, zudem kann das Augenlid abhängen. Typischerweise tritt dieser Kopfschmerz mehrere Male täglich in Anfällen zwischen 30 Minuten und drei bis vier Stunden auf.Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch
Durch regelmäßige Einnahme von Medikamenten gegen einen Kopfschmerzanfall, beispielsweise einer Migräne, kann es zu einem zweiten Kopfschmerz kommen. Problematisch ist, dass hierdurch das Muster des ursprünglichen Kopfschmerzes nicht mehr erkennbar ist. Zunächst ist dann eine Entwöhnung von Schmerzmedikamenten erforderlich.Welche Untersuchungen sind bei Kopfschmerzen notwendig?
Nach einer ausführlichen Anamnese ist oft schon eine Diagnose möglich. Die neurologische Untersuchung ist bei Kopfschmerzen meist unauffällig. Ein Kopfschmerztagebuch hilft Einsicht in Häufigkeit des Kopfschmerzes und mögliche auslösende Ereignisse zu erhalten.In seltenen Fällen ist ein MRT des Kopfes oder eine Blutuntersuchung notwendig, um eine andere zugrundeliegende Erkrankung auszuschließen. Noch seltener ist eine Lumbalpunktion erforderlich. Alarmsymptome sind beispielsweise sehr schnell auftretender heftiger Kopfschmerz, langsam zunehmender Kopfschmerz, Fieber oder neurologische Ausfallserscheinungen.
Anders als viele denken sind Kopfschmerzen kein typisches erstes Symptom eines Hirntumors. Vielmehr kommt es bei Hirntumoren zu neurologischem Ausfall oder epileptischen Anfällen.